Wir wünschen Euch ein frohes neues Jahr 2021! Trotz, mit oder wegen der Pandemie! Und empfehlen einen besinnlichen Start mit einem visuell wie philosophisch inspirierendem Film über die Zeit. Uns hat der Film ermutigt, den Mirabellenhof weiterhin als einen Ort des Bei-sich-selbst-Ankommens im gegenwärtigen Moment zu entwickeln – die Bausteine sind Wohnen im Denkmal, blühender Hofgarten und Begegnung mit Pferden, Hühner und Kleintieren.

Das Online-Beratungsangebot und die Online-Supervisionsgruppe für Erzieher*innen und Lehrer*innen stehen Euch ja auch im Lockdown zur Verfügung.
Und wir hoffen darauf, dass unser spannender Seminarbetrieb wieder starten kann – denn nichts ist so wichtig für den hochsozialen Menschen wie das Gestaltenlernen von Beziehungen. Transformational Play ist eine Einladung in die Schönheit und Leichtigkeit des Moments und unser Klassiker „Respektvoll Führen mit pferdegestütztem Coaching“ verbindet Dich neu mit Deinen Kompetenzen im Hier & Jetzt. Beides findet – sofern möglich – im April 2021 statt. Du kannst Dich anmelden, Stornierungen wegen Corona sind kostenlos.
Mach es Dir bequem und genieße diesen Film über die Zeit:
WANN | Dokumentation
Ein Versuch über die Zeit
ARD-alpha, 04.02.2021, 21:00 Uhr. 44 Min, Online bis 07.12.2021 Warum?
Keiner hat Zeit. Aber was ist Zeit? Wenn wir warten, gähnt die Zeit, wenn wir glücklich sind, rast sie davon. Und der Blick auf die Uhr hilft auch nicht weiter: Kein Zeitmesser der Welt zeigt an, wie wir Zeit subjektiv wahrnehmen.
„Alles Unglück der Menschen kommt daher, dass er nicht vermag, ruhig in einem Zimmer zu sitzen“, sagte schon der Philosoph Blaise Pascal vor Jahrhunderten. Versuchen wir es hier und jetzt trotzdem: um 43 Minuten über die Zeit zu staunen: diese unsichtbare Macht, aus der wir kommen, in der wir vergehen und innerhalb derer man zu errechnen versucht, was denn nun der physikalische Anfang von Zeit tatsächlich war. „Die Physiker hassen die Zeit“, sagt der Physiker und Astronom Harald Lesch, denn während wir Zeiträume messen, werden wir immer älter. 43 Minuten – nicht viel Zeit für das große Menschheitsrätsel, aber mehr Zeit haben wir hier und jetzt nicht. Wir haben ja noch so viel anderes zu erledigen. Und jünger werden wir auch nicht. Wir haben unsere Zeit ja nicht gestohlen. Wir werden von der Uhr beherrscht, dem Instrument einer globalen Hyperzeit. Sie taktet unser Leben bis in den hintersten Winkel der Privatheit. „Zeit ist Geld“ ist inzwischen ein zutiefst schuldig machendes Lebensgefühl, sagt der Soziologe Hartmut Rosa: wer einfach nur rumsitzt, der verschwendet sie und muss befürchten, verloren zu gehen im Wettbewerb. „Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg“, sagt ein japanisches Sprichwort und meint: am meisten Zeit haben wir immer dann, wenn wir sie vergessen, die große Diktatorin unserer Tage: die Zeit. Also, was ist Zeit? Eine Dimension, eine Illusion? Sie herrscht immer über uns, nur in der Kunst hat der Mensch die Oberhand über sie: kann in ihr reisen, kann sie anhalten, beschleunigen und vergessen machen. Die Musik erzeugt ihr eigenes Zeit-Tempo; spiegelt, dehnt und beugt die Zeit, sagt die Dirigentin Joana Mallwitz. Wir leben in vom Gehirn erzeugten 2-3 Sekunden Augenblicken, in den 43 Minuten der Dokumentation vergehen also ungefähr 860 Jetzt Momente, die sofort wieder vorbei sind. Unaufhaltsam fließt sie ab, die Zeit, ist flüchtig und gefräßig. Und solange wir in ihr sind, suchen wir den Notausgang aus ihr: suchen nach der großen Gegenspielerin von Zeit: der Ewigkeit. Denn wenn wir beten, meditieren, uns konzentrieren, kurz: wenn wir uns selbst und die Zeit vergessen, dann legt die Ewigkeit ihren Arm um uns. Und die Zeit steht still. Unerklärlich und rätselhaft.
Mit Harald Lesch(Physiker), Joana Mallwitz (Dirigentin), Ernst Pöppel ( Neurobiologe), Doris Zölls (Zen Meisterin), Michael Wesely ( Fotokünstler), Claudia Bausewein ( Palliativmedizinerin)